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Veranstaltung Workshop

Mischkarrieren und der zweite Beruf16.01.2025

Wie kann ich meine kreative Tätigkeit mit finanzieller Sicherheit vereinbaren? Der Workshop vermittelt Einblicke in kreative Laufbahnen und zeigt, dass eine Mischkarriere nicht nur ein Kompromiss, sondern auch ein kreatives Lebensmodell mit Chancen für berufliche und künstlerische Entwicklung sein kann.

Workshop mit Birgit Effinger

Für Studierende, Künstler*innen und Kreative aller Fachgebiete, die nach Wegen suchen, um eine finanzielle Sicherheit mit ihrer kreativen Tätigkeit zu vereinbaren.

16.01.2025

13:00 – 17:00 Uhr

Workshop

Raum A 108, 1 Stock im Verwaltungstrakt

Weissensee Kunsthochschule Berlin

Wusstest du, dass 80 % aller Künstler*innen einen Zweitjob haben?

Viele  Kreativschaffende träumen davon, ausschließlich von ihrer Arbeit zu leben, aber finanzielle Unsicherheiten machen das oft schwer. Eine sogenannte Mischkarriere – die Kombination aus kreativer Arbeit und einem zweiten Beruf bietet finanzielle Sicherheit und ebenso Chancen zur persönlichen und künstlerischen/gestalterischen Entwicklung.

Warum mitmachen

Der Workshop zeigt, dass eine Mischkarriere nicht nur ein Kompromiss, sondern auch ein kreatives Lebensmodell mit Chancen für berufliche und künstlerische Weiterentwicklung sein kann. 

Was dich erwartet

  • Was ist eine Mischkarriere?
    Wie kann der Mix aus Kreativarbeit und einem zweiten Beruf finanzielle Stabilität schaffen.
  • Die Realität der kreativen Berufe
    Welche Herausforderungen und Chancen bieten die ersten Jahre nach dem Studium undwarum ist ein zweites Standbein oft notwendig?
  • Vorurteile und Chancen von Mischkarrieren
    Auflösung von Mythen: Warum ein Zweitjob keine Notlösung, sondern eine wertvolle Ergänzung sein kann.
  • Einblicke in die Lebensläufe von Künstler*innen mit Mischkarrieren
    Inspiration durch Künstler*innen wie Marcel Duchamp, Barbara Bloom oder Wim Wenders, die erfolgreich Mischkarrieren verfolgt haben.
oto: Birgit Effinger | Pförtnerloge Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Foto: Birgit Effinger

Über Birgit Effinger

Birgit Effinger ist Kunstwissenschaftlerin und unterstützt Künstlerinnen, Gestalterinnen und Filmemacher*innen beim Auf- und Ausbau ihrer künstlerischen Laufbahn. Sie vermittelt an verschiedenen europäischen Kunsthochschulen berufspraktisches Wissen und berufliche Standards und bietet so Navigationshilfe im künstlerischen Berufsfeld. Sie engagiert sich im Bereich Weiterbildungsmanagement und hat im Laufe ihrer Tätigkeiten als Mentorin, Projektleiterin des Goldrausch Künstlerinnenprojekts und Lehrende ein breites Methodenrepertoire entwickelt. Sie leitet seit 2024 FORM IT, ein Programm für selbstorganisierte, experimentelle Lehre an der weißensee kunsthochschule berlin.

Foto: Constantin Ranke | Vortrag Birgit Effinger, Frauenkunstbüro NRW 

SO WAR’S

Einblick in den Workshop „Mischkarrieren und der zweite Beruf“.

Ein Erfahrungsbericht

Der Workshop vereinte eine große Gruppe von Teilnehmer*innen aus verschiedenen Semester und Fachgebieten. Er bot Einblicke in Mischkarrieren von Künstler*innen, die kreative Weise Wege fanden, ihr künstlerisches Schaffen mit ökonomischen Zwängen zu vereinbaren. Beeindruckt haben mich vor allem jene, die sich nahezu komplett von gesellschaftlichen oder finanziellen Erfolgsidealen gelöst haben. Ich fand aber auch die Beispiele von Künstler*innen inspirierend, die Kunst als Saisonarbeit sehen und phasenweise intensiv arbeiten.

„In unserer gemeinsamen Reflexion zeigte sich, dass diese laissez-faire-Haltung vor allem bei männlichen gelesenen Künstlern verbreitet ist. Weibliche gelesene Künstlerinnen hingegen stehen immer noch vor der Herausforderung, ihre künstlerische Praxis mit einem von Care-Arbeit geprägten Alltag zu vereinbaren

Der Workshop hat meine Sicht auf Mischkarrieren grundlegend verändert: Sie fühlen sich für mich nicht mehr wie ein Zeichen des Scheiterns an – im Gegenteil, sie bedeuten eine echte Befreiung. Mir wurde bewusst, wie wichtig es ist, mir immer wieder Raum für Selbstreflexion zu nehmen und mich zu fragen: Warum mache ich das?  So kann ich vermeiden, unbewusste, gesellschaftlich vorgegebene Vorstellungen von Kunst und Erfolg zu reproduzieren.

Der Workshop half mir auch, die engen Grenzen meines bisherigen Denkens zu durchbrechen. Ich habe erkannt: Viele stehen vor ähnlichen Herausforderungen, aber jede*r muss den eigenen Weg finden. Diese Einsicht ist sowohl bereichernd als auch verunsichernd, denn es gibt kein universelles Erfolgsrezept. Andere Lebenswege können als Orientierungshilfe dienen, aber am Ende geht es darum, den eigenen Pfad individuell zu gestalten. Der Workshop war für der erste Schritt in diese Richtung.“ – Studentin der Visuellen Kommunikation im 3. Semester

Foto: Birgit Effinger | Material „Mischkarriere und der zweite Beruf“

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